Reisetagebuch 9 – Ha Giang & Hanoi
Zusammen mit dem Kumpel aus Laos flog ich dann nach Hanoi, Vietnam. Nach etwa 1,5 Stunden im Flieger und viel Papierkram wegen meines Visums kamen wir in Hanoi an. Doch dort blieben wir nicht lange. Vom Flughafen aus ging es direkt ins Reisebüro und von dort sofort zu einem Bus, welcher uns nach etwa 8 Stunden Fahrt mitten in der Nacht in Ha Giang absetzte. Dieser Bus war mit Abstand der bequemste, in dem ich je war, sodass ich die ganze Zeit schlafen konnte. Wir wurden um 4 Uhr morgens an einem Hostel rausgelassen, in dem wir dann noch den Rest der Nacht verbrachten. Gut ausgeschlafen planten wir die nächsten Tage. Wir hatten vor den „Ha Giang Loop“ zu fahren. Eine Route im tiefsten Norden von Vietnam, die durch kleine Dörfer führt, bis hoch an die chinesische Grenze. Mir wurde gesagt ich könne kein Motorrad fahren, weil ich eine Frau bin. Diese Herausforderung nahm ich natürlich lachend an und so mieteten wir uns jeweils ein Motorrad. Nach einer kurzen Erklärung des Motorradfahrens ging es dann auch schon los.
Wir fuhren durchschnittlich 6 Stunden am Tag mit einem atemberaubenden Ausblick. Zudem entschieden wir alles spontan, guckten jeden Tag wie weit wir kamen und suchten uns eine Unterkunft wenn es dunkel wurde. Am dritten Tag entschieden wir uns dazu, eine Nacht länger zu bleiben, damit wir uns nicht so beeilen mussten. Am vierten Tag kamen wir dann vollkommen erschöpft wieder in Ha Giang an und nahmen den nächsten Bus zurück nach Hanoi.
Die Motorradtour gehört eindeutig zu den coolstens Sachen die ich in meinem Leben getan habe und ich bin sehr froh diese Erfahrung gemacht zu haben, aber ich war schon echt glücklich am vierten Tag wieder zurück zu sein. Es wird auf dauer einfach echt anstrengend, ein wenig langweilig und davon wie sehr mein Po wehtat fange ich erst gar nicht erst an. Nach den 3,5 Tagen war ich froh erstmal nicht mehr auf einer Maschine zu sitzen.
Nach ein paar Tagen in Hanoi, in denen ich nicht viel mehr machte als mich mit Freunden zu treffen, mir ein paar Sachen anzugucken und gut zu essen, traf ich mich dann endlich mit meinem neuen Travel Buddy, Paula.
Zusammen fuhren wir mit einer Freundin von ihr und dem Cousin der Freundin in einem Nationalpark. Der Ba Be Nationalpark liegt etwa 5 Stunden Fahrt entfernt weiter im Norden. Wir verbrachten dort 2 Nächte in einem Homestay, also bei einer vietnamesischen Famile Zuhause, welche sehr lecker für uns kochte. Für den Rest des ersten Tages mieteten wir uns Fahrräder und fuhren zu einer Höhle in der Nähe. Es war mit Abstand die größte Höhle in der ich je war und zudem hatten wir Glück dort alleine zu sein, da der Nationalpark bei Touristen nicht sonderlich bekannt ist.
Für den nächsten Tag buchten wir eine Bootstour mit einem kleinen Boot für uns alleine. Damit wurden wir zu einer anderen Höhle, einem Wasserfall, einem See und einem Tempel gefahren. Das schönste an der Tour war aber eindeutig das Boot fahren an sich.
Am nächsten Tag reisten wir auch schon wieder ab, aber nicht bevor wir noch eine kleine Wanderung antraten.
Zusammenfassed finde ich, dass der Nationalpark kein Muss für die Hanoi Region ist, es war zwar schön dort, aber es hat mich nicht vollkommen überzeugt. Zudem ist die Luftfeuchtigkeit dort ziemlich hoch, was bedeutet, dass wir auch, wenn es nicht sehr warm war, durchgehend am schwitzen waren.
Nach dem Ba Be Nationalpark ging es dann wieder zurück nach Hanoi, aber nur für einen halben Tag.
Hanoi ist zwar ein Must-Do, alleine weil es die Hauptstadt von Vietnam ist, aber schön ist die Stadt ganz und gar nicht. Es ist dreckig, es stinkt und gehupt wird im Sekunden Takt, also ist es auch unfassbar laut. Einige schöne Orte gibt es natürlich auch, aber von dort weiter in den weitaus schöneren Norden zu fahren ist empfehlenswert. Es war auf jeden Fall mal wieder toll in einer Großstadt zu sein. Nach ein paar Wochen vermisst man solch einfache Sachen wie Supermärkte doch schon. Jetzt freue ich mich aber umso mehr wieder zu einem ganz anderen Ort unterwegs zu sein.
[Unterkunft Hanoi: Soft Pillow Hostel ☆☆☆☆☆]
(Weitere Bilder befinden sich unter „Gallery“ oder auf Instagram.)
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